23.11.2006
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Bundesverband
Operation oder Physiotherapie bei Bandscheibenvorfall und Ischias?
Das Ergebnis der ersten großen randomisierten kontrollierten US-Studie: Operation und Physiotherapie bei Behandlung eines Bandscheibenvorfalls gleichwertig.
Bei starken Rücken- und Beinschmerzen wird in den USA am häufigsten ein orthopädischer Eingriff vorgenommen. Die Tatsache, dass in anderen Ländern, u.a. auch Deutschland viel seltener operiert wird, war Anlass zu der ersten großen randomisierten kontrollierten Studie. Dabei wurde die Operation und konservative Behandlung verglichen. Das Resultat: Die Operation war nur leicht überlegen. Langfristig war eine konservative Behandlung in etwa gleich effektiv
Von den rund 500 Patienten mit ausstrahlenden Rückenschmerzen wurde die Hälfte der Versuchspersonen nach dem Zufallsprinzip einer Operationsgruppe zugewiesen, die andere Hälfte sollte Physiotherapie bekommen, entzündungshemmende Medikamente einnehmen und zu Hause Rückenübungen absolvieren.
In beiden Gruppen besserten sich die Symptome innerhalb des Untersuchungszeitraums deutlich. Den Probanden, die operiert worden waren, ging es sowohl nach objektiven Untersuchungskriterien als auch nach eigener Einschätzung etwas besser. Die Unterschiede waren aber so gering, so dass der Studienleiter James Weinstein sie als nicht signifikant wertete.
Abtract der Studie Pressemitteilung von JAMA (The Journal of the American Medical Association)