Physiotherapeuten betreiben Notdienst

Einen nach eigenen Angaben bundesweit einmaligen Service bietet ein Verbund von Physiotherapeuten in Göttingen an: Seit Anfang des Jahres gibt es in der südniedersächsischen Universitätsstadt einen physiotherapeutischen Notdienst am Samstag. Das Angebot richtet sich an Patienten mit akuten Schmerzsymptomen oder hochfrequenten Behandlungen. Sie können sich jeden Samstag von 11 bis 14 Uhr an die jeweils diensthabende Physiotherapie-Praxis wenden. Insgesamt 14 Krankengymnastik-Praxen aus dem gesamten Stadtgebiet beteiligen sich an dem Notdienst, sagt die Sprecherin des Verbundes Göttinger Physiotherapeuten und Initiatorin des Projekts, Carola Kupsch. Jede Behandlung braucht eine ärztliche Verordnung Vorher müssen sie allerdings einen Arzt aufsuchen, denn für die physiotherapeutische Behandlung muß eine entsprechende ärztliche Verordnung vorliegen. Auch eine privatärztliche Verordnung sei möglich, sagt Kupsch. Sowohl die Göttinger Notdienstzentrale als auch die orthopädischen Notfallpraxen und akut versorgenden Ärzte in Göttingen hätten den Notdienstplan der Krankengymnasten vorliegen und könnten Auskunft darüber geben, welche Praxis gerade den Samstags-Notdienst übernimmt. Die Göttinger Physiotherapeuten wollen mit ihrem Angebot eine Versorgungslücke schließen. So sei zum Beispiel bei vielen Sportverletzungen eine frühzeitige physiotherapeutische Behandlung wichtig, sagt die Krankengymnastin. Patienten mit Zerrungen und Überdehnungen ließen sich in den ersten 24 Stunden besonders effektiv behandeln. Eine klassische Indikation für eine krankengymnastische Behandlung sei etwa ein Hexenschuß. Auch Patienten, die wegen eines Knochenbruchs wochenlang einen Gipsverband getragen haben, brauchen nach der Gipsabnahme Krankengymnastik, um die betroffenen Gliedmaßen wieder bewegungsfähig zu machen. In Göttingen könnten sie Gymnastik nun sechs Tage in der Woche betreiben. Der Samstag-Notdienst der Göttinger Physiotherapeuten ist unter der gemeinsamen Mobiltelefon-Nummer 0176 / 52018722 zu erreichen. Quelle: Ärzte-Zeitung