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20.03.2009 – Bundesverband

Pressemitteilung Demonstration zur Ost-West-Angleichung der Vergütungen bei den Primärkrankenkassen

Berlin, 19.03.2009. Physiotherapeuten demonstrieren anlässlich der Vergütungsverhandlungen der Berufsverbände mit den Primärkrankenkassen Berlins am Donnerstag, den 26. März 2009 von 08:00 Uhr bis 11:00 Uhr direkt vor dem Gebäude des Verhandlungsführers der Krankenkassen: BIG Gesundheitskasse, Markgrafenstraße 62-63 in Berlin-Mitte, für eine Angleichung der Preise in Ost- und Westberlin, die die Primärkrankenkassen seit mittlerweile 18 Jahren verweigern.
Der größte deutsche Berufsverband der Physiotherapeuten, ZVK mit bundesweit 33.000 Mitgliedern, hat dazu aufgerufen, für die politische Forderung nach Angleichung von physiotherapeutischen Leistungen im Ost- und Westteil der Stadt an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn die ungleichen Vergütungsmodelle der Primärkrankenkassen gefährden mittelfristig die physiotherapeutische Versorgung von Primärkrankenkassenpatienten in Berlin durch wirtschaftlich nicht mehr existenzfähige PT-Praxen.

Durch die Einführung des Gesundheitsfonds ist die Einnahmehöhe aller Krankenkassen pro Versichertem mit Beginn des Jahres 2009 erstmals bundesweit gleich. Die vom Gesetzgeber für das GKVSystem schlagartig herbeigeführte Beitragsgleichheit stellt eine Besonderheit dar, die die jahrelangen Forderungen des ZVK unterstützt. Da alle gesetzlichen Krankenkassen Beiträge in gleicher Höhe von den Versicherten erheben, ist politisch nicht nachzuvollziehen, warum in einem Rechtskreis für dieselben Leistungen, unterschiedliche Preise von den Primärkassen bezahlt werden.

Die Preise im Osten sind vor 18 Jahren mit einem deutlich abgesenkten Preisniveau vereinbart worden. Diese Diskriminierung der Therapeuten in den neuen Bundesländern und Berlin ist vor dem Hintergrund des Gesundheitsfonds anachronistisch und politisch für einen Berufsstand nicht hinnehmbar. Besonders für Berlin gibt es keine nachvollziehbaren Gründe, weiterhin eine Diskrepanz der Vergütung zu Ungunsten Ost-Berlins zu akzeptieren: Wirtschaftliche Kostenstruktur und erbrachter Leistungsumfang unterscheiden sich in den ehemals beiden Stadthälften in keiner Weise!

Der ZVK fordert die Primärkrankenkassen Berlins auf, sich den politischen Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung und zu stellen und die Vergütungssätze entsprechen der Beitragsgleichheit für die Versicherten, auch für die Leistungserbringer anzupassen.

Kontakt: Silvia-Reetta Deppermann (Vorstand ZVK): 0177/245 66 04