Spiegle online: Wer nicht vorsorgt, muss zahlen
\"Ein Detail der geplanten Gesundheitsreform könnte sich für Krebspatienten und chronisch Kranke gravierend auswirken. Diejenigen, die regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen unterlassen haben, sollen danach einen deutlich höheren Anteil selbst übernehmen. Die Regelung gilt für alle, die nach dem In-Kraft-Treten des Gesetzes die empfohlenen Untersuchungen nicht wahrnehmen. Sie müssen später trotz ihrer chronischen Krankheit nicht nur ein Prozent, sondern zwei Prozent ihres Einkommens für Zuzahlungen aufwenden.\"
ZDF Heute: \"Nichts als Angstmache\" - Ministerium empört über höhere finanzielle Lasten für Krebskranke
\"Empört hat das Gesundheitsministerium auf Angaben von Krankenkassen über höhere finanzielle Lasten für Krebskranke reagiert. Ressortsprecher Klaus Vater sprach von \"Blödsinn\". Er sagte: \"Die ganze Geschichte ist nichts als Angstmache.\" Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen würden künftig stärker belohnt. „Absolut grotesk und zynisch\" - Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Angestellten-Krankenkasse, Herbert Rebscher, sprach von einem \"absolut grotesken und zynischen\" Vorhaben. Bei solch einem Schicksalsschlag bräuchten Betroffene und ihre Angehörigen \"alle Unterstützung und keine finanziellen Strafaktionen\".\"
Donau Kurier: Gesundheitsreform für chronisch Kranke teurer
\"An diesem Montag soll das «Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der GKV» (Gesetzliche Krankenversicherung) im Gesundheitsministerium mit den Verbänden erörtert werden. An der von vielen Verbänden abgelehnten Anhörung wird der Deutsche Hausärzteverband teilnehmen, wie Geschäftsführer Eberhard Mehl in einem dpa-Gespräch in Berlin sagte. «In der Reform sind viele gute Ansätze, die man weiter verfolgen sollte, da sonst die hausärztliche Versorgung in Deutschland in Gefahr ist.» Er schloss sich der Kritik anderer Verbände an, die Einladung sei zu kurzfristig gekommen. Dies bekräftigte auch Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, in der «Passauer Neuen Presse».\"
Saarbrücker Zeitung: Lauterbach verteidigt geplante Krebsvorsorge-Regelung
\"Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, hat die geplanten Zuzahlungsmodalitäten für Krebspatienten gegen die Kritik von Ärzten und Kassen verteidigt. \"Die vorgesehene Vorsorge-Regelung ist sehr sinnvoll\", sagte Lauterbach der \"Saarbrücker Zeitung\" (Montag-Ausgabe). Schon jetzt müssten viele Krebspatienten bis zu zwei Prozent ihres Einkommens für uzahlungen aufbringen. Darüber hätten sich die Krankenkassen nie beklagt. \"In Zukunft soll eine maximale Belastung von einem Prozent gelten, wenn der Patient bestimmte Vorsorgemaßnahmen wahrnimmt\",
erläuterte Lauterbach. \"Das gilt allerdings nur für solche Erkrankungen, bei denen einen Vorsorge möglich ist\". Wo es keine Chance zur Vorsorge gebe, finde die Regelung auch keine Anwendung. Umgekehrt müssten die Patienten aber belohnt werden, wenn sie die Möglichkeit der Vorsorge nutzten. \"Genau das wird mit der Neuregelung ezweckt\", sagte der SPD-Politiker.\"
ZEIT online: Streit um Gesundheitsreform: Verbände boykottieren Treffen
„Maßgebliche Verbände kündigten den Boykott einer fachlichen Anhörung am Montag in Berlin an. Das Ministerium nannte die Begründung der Absage \"an den Haaren herbeigezogen\". Das Treffen finde trotzdem statt. Die Unions-Ministerpräsidenten signalisierten unterdessen grundsätzliche Zustimmung zum Kompromiss. Auch wenn die Details noch angeschaut werden müssten, sei man sich im Grundsatz einig, dass man dem Entwurf zustimmen könne, sagte Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) am Rande einer Sitzung des Bundesrates. Sein niedersächsischer Amtskollege Christian Wulff (CDU) betonte: \"Wir werden uns alle an diesem Verfahren beteiligen\". ... Verbände und Organisationen von gesetzlichen und privaten Krankenkassen, Ärzten und Kliniken warfen Ministerin Schmidt am Freitag vor, die geplante Anhörung zum Entwurf sei eine \"Farce\". Die einzelnen Regelungen des erst am Vortag zugegangenen über 500 Seiten langen Papiers könnten unmöglich bis Wochenbeginn detailliert auf mögliche Schwachstellen geprüft werden. Es sei unverantwortlich, den Entwurf im \"Hau-Ruck-Verfahren\" zu beschließen. Der Rat der Spitzenverbände sei offensichtlich gar nicht ernsthaft gefragt.\"