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18.09.2005 – Bundesverband

Rauchen und Rheuma

Höheres Risiko und geringerer Behandlungserfolg
Raucher haben ein höheres Risiko an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken als Nichtraucher. Darüber hinaus ist der Krankheitsverlauf häufig schwerer und der Behandlungserfolg geringer. \"Untersuchungen zeigen, dass es sich selbst Jahre nach dem Krankheitsbeginn noch lohnt, mit dem Rauchen aufzuhören\", betonte Dipl. Psych. Gisela Westhoff, Berlin, vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum, auf dem gestern zu Ende gegangenen 33. Rheuma-Kongresses in Dresden. Im Laufe einer rheumatischen Erkrankung kommt es zu einer Störung der \"immunologischen Selbsttoleranz\" - der Körper bildet Antikörper gegen körpereigene Strukturen. Neueren Untersuchungen zufolge kann dieser immunologische Selbstangriff bei genetisch vorbelasteten Patienten durch das Rauchen ausgelöst werden. Raucher entwickeln darüber hinaus im Verlauf der Erkrankung sehr viel häufiger als Nichtraucher so genannte Rheumafaktoren (RF), die einen schwereren Krankheitsverlauf kennzeichnen. Patienten, die das Rauchen während der Behandlung aufgaben, verloren diese Rheumafaktoren oft wieder. Ärzte stuften ihre rauchenden Patienten auch öfter wegen hoher Krankheitsaktivität und ungenügender Therapiewirkung als \"problematisch zu behandeln\" ein - selbst wenn sie gar nichts über das Rauchverhalten ihrer Patienten wussten. \"Vielfach klagen Raucher mit rheumatoider Arthritis auch über stärkere Schmerzen und nehmen deutlich häufiger Kombinationen mehrerer Medikamente ein\", sagte Westhoff, die auf dem 33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie über die Ergebnisse der für das Kompetenznetz Rheuma durchgeführten Studie berichtete.