05.10.2005
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Bundesverband
Schlaganfall: bei gelähmtem Bein kann Roboter-Orthese helfen
Gerät setzt Muskelsignale in gewünschte Bewegung um
An einer „intelligenten Orthese\" für Schlaganfall-Patienten arbeiten Ingenieure der Technischen Universität Berlin, berichtet die Ärzte-Zeitung. Das Gerät kann voraussehen, welche Bewegung ein Patient ausführen möchte, berichtete Christian Fleischer vom Institut für Technische Informatik und Mikroelektronik der Ärzte Zeitung. Dazu werden mit mehreren Sensoren elektrische Signale von der Haut direkt oberhalb der Oberschenkelmuskeln registriert und von einem kleinen Computer weiterverarbeitet, der am Körper getragen werden soll. Je nach beabsichtigter Bewegung sind manche Muskeln stärker aktiv als andere. Aus dem Muster errechnet das Gerät die erforderliche Bewegung, die durch Elektromotoren und Hubgestänge umgesetzt wird. Voraussetzung für eine Anwendung ist allerdings, dass die Innervation noch intakt ist und sich die Muskeln koordiniert anspannen lassen. Für Querschnittgelähmte oder Menschen mit spastischen Lähmungen ist das Gerät deshalb ungeeignet.
In einem halben Jahr könnten nach Ansicht der Berliner Entwickler die ersten klinischen Tests bei Patienten beginnen. Bei Erfolg könnte sich die Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten verbessern. Diese hätten die Möglichkeit, das Gerät auch alleine zu Hause handhaben. Wenn die Beinorthese ausgereift ist, lasse sich auch eine Roboter-Orthese für Arme testen, so Fleischer.