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24.02.2005

Sport tut Mukoviszidose-Kranken gut

Gestärkte Lunge, mehr Muskelmasse: Deutlicher Trainingserfolg schon nach wenigen Wochen.

Mukoviszidose-Kranke sollen Sport treiben, bekräftigt Professor Helge Hebestreit aus Würzburg. Besonders Ausdauersport bessere die Lungenfunktion der Patienten, stärke das Herz-Kreislaufsystem und Kraft und Muskelmasse nähmen zu, berichtet die Ärzte-Zeitung. Laufen, Joggen, Radfahren oder Krafttraining mit Gewichten seien besonders geeignet bei Mukoviszidose. Indirekte Hinweise sprechen nach Angaben des Pädiaters dafür, dass durch Sport auch das Leben der CF-Patienten verlängert werden kann.

Eine australische Studie belegt, dass Sport schon nach kurzer Zeit seine Wirkung zeige. Patienten, die sich für eine stationäre Antibiotika-Therapie in der Klinik aufhielten, wurden in drei Gruppen eingeteilt. In einer Gruppe gab es über zweieinhalb Wochen fünf mal pro Woche ein zusätzliches Krafttraining, in der zweiten ein Ausdauertraining, und in der Kontrollgruppe das Standardprogramm mit Ernährungs- und Physiotherapie. Vor allem das Krafttraining verbesserte die Lungenfunktion der Patienten erheblich, und die Muskelmasse nahm deutlich zu.

Risiken seien abschätzbar und um sie zu vermeiden, müssten einige Grundregeln befolgt werden, berichtet die Ärzte-Zeitung: So dürfe die Sauerstoffsättigung unter Belastung bei CF-Patienten nicht unter 90 Prozent abfallen. Diese Gefahr bestehe jedoch nicht, wenn eine individuelle, ergometrisch bestimmte Herzfrequenzgrenze nicht überschritten werde. Und: Flüssigkeits- und Salzverlust beim Sport müssten konsequent ausgeglichen werden. Die Faustregel lautet: Alle 20 Minuten ein Glas Wasser mit Zucker und einer Messerspitze Salz zu trinken.

Risiken beim Sport ergäben sich hauptsächlich für schwerkranke CF-Patienten, und diese könne man in einer Sporttauglichkeitsuntersuchung und mit entsprechenden Untersuchungen wie EKG, Echokardiographie und - bei Verdacht auf bronchiale Hyperreagibilität - die Messung der Lungenfunktion vor und nach Belastung erkennen.

Bei vielen jungen und ansonsten gesunden CF-Patienten reiche aber schon eine normale kinderärztliche Untersuchung mit sorgfältiger Anamnese und eingehender körperlicher Untersuchung. Geachtet werden sollte dabei besonders auf den Ernährungszustand, den Zustand der Knochen und die Größe von Leber und Milz.