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05.08.2008 – Bundesverband

Stellungnahme der Kinderkommission des Deutschen Bundestages - Sicherheits- und Gesundheitsrisiken für Kinder im Alltag minimieren!

Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages hat sich aus der Vielzahl der Themen, die den Alltag von Kindern bestimmen, zwei Schwerpunkte herausgegriffen: Zum einen die Problematik der oftmals zu schweren Schulranzen, zum anderen Gefahrenquellen für Kinder im Haushalt.

„Ziel der Bemühungen der Kinderkommission ist, das Leben und die Gesundheit von Kindern zu schützen und sicherer zu machen“, sagte Abgeordnete Miriam Gruß, Mitglied der Kinderkommission.

Die Kinderkommission fordert in ihrer Stellungnahme u. a.:

  • Einführung einer Fahrradhelmpflicht für Kinder und Jugendliche
  • Aufklärung der Eltern über Unfallrisiken im Rahmen der U-Untersuchungen
  • Schaffung eines einheitlichen, verlässlichen Prüfsiegels für Kinderprodukte in Europa; bis dahin ist das nationale GS-Zeichen beizubehalten
  • Sicherheitsartikel so kostengünstig wie möglich anbieten
  • Keine Koppelung von Nahrungsmitteln und Spielzeug
  • Gewicht von Schulbüchern durch Verwendung von leichtem Papier (Paperback statt Hardcover) reduzieren
  • Schulen sollten all ihre Möglichkeiten ausnutzen, damit die Kinder einen Teil der Lernmaterialen – Bücher, Malkasten, Zeichenmaterial, Sportschuhe – in der Schule deponieren können
  • Ranzenhersteller sollten darauf achten, möglichst leichte Ranzen zu produzieren.

Die Kinderkommission hat sich deshalb mit dem Thema „Kinder und Sport“ beschäftigt und dabei die Aspekte „Fitnesszustand und Ursachen/Folgen von Bewegungsmangel“, „Sucht- und Gewaltprävention durch Sport“ sowie „Integration durch Sport“ näher beleuchtet. Dazu hat sie diverse Experten eingeladen, durch deren Anhörung sie zu folgenden Erkenntnissen kam:

  • die sportmotorischen Fähigkeiten der 9- bis 16-jährigen Mädchen und Jungen hat in den letzten vier Jahren kontinuierlich abgenommen, wobei der Rückgang bei jüngeren Altersgruppen stärker als bei Älteren ist;
  • nicht zuletzt durch das Wegbrechen der Alltagsbewegung werden die Kinder zu passiv sitzenden Stubenhockern;
  • unumstritten ist der Einfluss des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Die „moderne“ Umwelt der Kinder mit einem hohen Fernseh- und Computerkonsum spielt dabei eine entscheidende Rolle;
  • die Folgen des Bewegungsmangels sind u. a.: Adipositas, Diabetes, Herz-, Kreislauferkrankungen,Haltungsschäden, psychosomatische Erkrankungen sowie schlechtere Schulnoten;
  • die regelmäßige, längerfristige Teilnahme an Sportangeboten kann das Sozialverhalten positiv beeinflussen und stärken, weil hier die Fähigkeiten zu kooperieren, Dinge auszuhandeln, Regeln zu lernen, sie auch selbst aufzustellen und sich dann daran zu halten, gefördert werden;
  • durch Sport lernen Kinder Verantwortung zu übernehmen, ihr Durchhaltevermögen zu steigern und Grenzen zu erkennen, teamfähig zu werden und auch mit Frust und Konflikten umzugehen;
  • keine andere Institution als der Sportverein erreicht auf freiwilliger Basis so viele Kinder und Jugendliche;
  • der Wunsch der Kinder nach mehr Sport ist da, allerdings fehlt es an Angeboten, die vorhandenen Angebote richten sich meist an die Jungen, spezielle Angebote für Mädchen insbesondere mit Migrationshintergrund fehlen oft;
  • zur Suchtprävention ist es notwendig, den Kindern so früh wie möglich beizubringen,auch „nein“ sagen zu können;

Die vollständige Stellungnahme und Forderungen der Kinderkommission finden Sie unter www.bundestag.de/ausschuesse/a13/kiko/Empfehlungen_und_Stellungnahmen/index.html