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18.03.2014

Zweite Hochschulbefragung des Deutschen Verbandes für Physiotherapie – Ergebnis:

Akademisierung schreitet voran!

Nach 2011 hat der Deutsche Verband für Physiotherapie auch 2013 eine Hochschulbefragung durchgeführt. Zwischen Juli 2013 und Januar 2014 befragte der Verband 51 Hochschulen in Deutschland und dem europäischen Ausland zu ihren 66 Bachelor- und Masterstudiengängen im Bereich Physiotherapie. 

Die Rückmeldungen von 37 Hochschulen bestätigen den Trend der voranschreitenden Akademisierung der Physiotherapie in Deutschland. So ist die Zahl der Absolventen mit akademischem Abschluss an den Hochschulen, die an der Befragung teilgenommen haben, von 1.650 Ende 2011 auf 3.193 Ende 2013 gestiegen. 

Außerdem ist die Zahl der Studienplätze für Erstsemester im Jahr 2013 auf 991 gestiegen. Die Befragung ergab, dass 566 der genannten 991 Erstsemester-Studienplätze in primärqualifizierenden Studiengängen für Physiotherapie entstanden sind. Hier zeigt sich deutlich, dass die Modellklausel zur Erprobung der akademischen Ausbildung in Deutschland ihre Wirkung entfaltet. Denn: aktuell bieten 10 Hochschulen an 15 Standorten in Deutschland ein primärqualifizierendes Studium für Physiotherapeuten an. Der Wissenschaftsrat forderte in seinem Gutachten im Juli 2012 allerdings eine akademische Ausbildungsquote für die Gesundheitsberufe von 10 bis 20 Prozent eines Ausbildungsjahrgangs. Davon ist die Physiotherapie trotz positiver Tendenz noch immer weit entfernt.

Ausgehend von einer Gesamtzahl an beschäftigten Physiotherapeuten in Deutschland von 136.000 (Stand Ende 2011) liegt die Quote akademisch ausgebildeter Kolleginnen und Kollegen nach aktueller Befragung der Hochschulen bei mindestens 2,3 Prozent. 

Statement der Vorsitzenden Ute Mattfeld zu den Ergebnissen der aktuellen Hochschulbefragung 

"Wir setzen uns seit Jahren sehr für die Akademisierung der Physiotherapie in Deutschland ein. Wir unterstreichen damit unseren Anspruch an eine evidenzbasierte und qualitätsorientierte physiotherapeutische Versorgung. Unserer Überzeugung haben sich in den letzten Jahren die Politik in Form der gesetzlich geregelten Modellklausel für primärqualifizierende Studiengänge und 2012 auch der Wissenschaftsrat angeschlossen, der den Bedarf an akademisch qualifizierten Therapeuten in seinem Gutachten klar formuliert hat. Als mitgliederstärkste Interessenvertretung der Physiotherapeuten in Deutschland erheben wir nicht nur die Forderung, sondern leisten mit der Erhebung der Basisdaten einen wichtigen Beitrag für den Weg zur Akademisierung der Physiotherapie in Deutschland. Außerdem stehen wir in kontinuierlichem Austausch mit den Hochschulen", betont Ute Mattfeld, die Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. "Wir begleiten und fördern diesen Prozess der Akademisierung bis wir gleichziehen mit den ausländischen Kollegen, die in den allermeisten Ländern längst an Hochschulen unseren Beruf studieren", so Ute Mattfeld.

Mehr zu Hintergründen und Methodik der Hochschulbefragung 2013 des Deutschen Verbandes für Physiotherapie finden Interessierte im Fachbeitrag von Andrea Heinks und Angelika Heck-Darabi, Referat Aus-, Fort- und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung im Deutschen Verband für Physiotherapie.