Mitglied werden
12.11.2025 – Regionalverband Nordost

Nachlese 4. interdisziplinäre Fachtagung Physiotherapie in der Palliativmedizin unter dem Motto "Gemeinsam Handeln, Behandeln und Befähigen"

Am 31. Oktober 2025 fand in der Berliner Kaiserin-Friedrich-Stiftung die 4. Interdisziplinäre Fachtagung Palliativmedizin des Arbeitskreises Palliativ im Regionalverband Nordost von Physio Deutschland statt. Unter dem Motto „Gemeinsam Handeln, Behandeln und Befähigen“ kamen – in Präsenz und online – Physiotherapeut*innen, Ärzt*innen, Pflegende, Ergo- und Logopäd*innen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Palliativversorgung auszutauschen. Der diesjährige Schwerpunkt lag auf neurodegenerativen Erkrankungen in der Palliative Care.

Nach den erfolgreichen Tagungen in den Jahren 2016, 2018 und 2023 setzten die Organisator*innen erneut ein starkes Zeichen für interdisziplinäre Zusammenarbeit und fachliche Weiterentwicklung. Die Veranstaltung bot praxisnahe Vorträge, neue Perspektiven und viele Gelegenheiten zum Austausch. Ergänzend bereicherten Themen wie Vorsorgevollmacht, ambulante Hospizarbeit und der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) das Programm.

In ihrer Begrüßung hob Annette Neurath, Vorstand im Regionalverband Nordost, die besondere Bedeutung des interdisziplinären Dialogs hervor und bedankte sich bei allen Referent*innen für die ehrenamtliche Beteiligung mit ihren speziellen Vorträgen. Für Physio Deutschland richtete Dr. Minettchen Herchenröder, Generalsekretärin des Bundesverbandes, ein Grußwort an die Teilnehmenden. Auch Steven Kranz, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, unterstrich die enge Zusammenarbeit zwischen Physio Deutschland und der DGP in seinen Grußworten. Zum vollständigen Grußwort geht's hier.

Im Mittelpunkt stand der Gedanke, dass Physiotherapeut*innen in der Palliativversorgung eine systemrelevante Rolle einnehmen. Es geht nicht nur um Linderung von Symptomen, sondern auch darum, Lebensqualität und Selbstbestimmung bis zuletzt zu fördern. Der Arbeitskreis Palliativ engagiert sich dafür, die palliative Haltung im therapeutischen Alltag zu verankern – durch fachliche Weiterbildung, kollegialen Austausch und politische Gespräche, etwa zur Vergütung und zum Fachkräftemangel.

Ein besonderes Merkmal der Fachtagung war die Atmosphäre: inspiriert, respektvoll und offen. Viele Teilnehmende nutzten die Pausen zum Netzwerken und erlebten den Austausch als bereichernd.

Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt:

„Ich habe in der Pause gesagt, wie sinnhaft diese Tätigkeit ist – Menschen zu begleiten, und wie viel Erfüllung das auch fürs eigene Leben bringt.

Eine andere ergänzte:

„Wer Palliativ-Care-Arbeit macht, sitzt immer auch mit seiner eigenen Person am Bett des Patienten.

Eine weitere Teilnehmerin hat einen kurzen Bericht geschickt, in dem sie u.a. geäußert hat:

„Es ist toll, dass alle Referent*innen ohne Entgelt ihren Beitrag zu dieser Fachtagung geleistet haben, für das Fach palliative Versorgung brennen und diese Begeisterung auch vermittelt haben". 

Zum vollständigen Teilnehmerbericht geht's hier.

Diese Stimmen spiegeln den Geist der Veranstaltung wider: fachlich fundiert, menschlich tiefgehend und getragen von der Überzeugung, dass gute Palliativversorgung nur im Miteinander gelingt.

Mit dieser 4. Interdisziplinären Fachtagung hat der Arbeitskreis Palliativ erneut gezeigt, wie wichtig es ist, über Berufsgrenzen hinauszublicken. Denn nur im Zusammenspiel aller Professionen entsteht jene Qualität in der Begleitung schwerkranker Menschen, die Cicely Saunders einst mit den Worten beschrieb:

„Es geht nicht darum dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.

Der Blick ist bereits nach vorn gerichtet: Auch künftig will der Arbeitskreis Räume schaffen, in denen sich Fachkräfte begegnen, voneinander lernen und gemeinsam die Palliativversorgung weiterentwickeln  – im Sinne der Menschen, die uns anvertraut sind.

Eindrücke der Veranstaltung vermittelt das nachstehende Video.