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09.07.2019

Nachruf für Barbara Popp, eine Kämpferin für die Physiotherapie – fachlich und berufspolitisch!

Der Deutsche Verband für Physiotherapie trauert um Barbara Popp, die am 08. Juli 2019 mit 85 Jahren verstorben ist.

Barbara Popp hat die Physiotherapie in Sachsen-Anhalt und bundesweit sowohl fachlich als auch berufspolitisch lange Jahre geprägt. Besonders ihr hoher Qualitätsanspruch hat ihr berufliches Wirken und ihren Anspruch an sich selbst stets geleitet. Der damalige Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff aus Sachsen-Anhalt wies in seiner Laudatio am 9. Mai 2012 insbesondere auf das hohe Engagement für den Berufsstand der Physiotherapeuten hin und verlieh Barbara Popp für ihr Lebenswerk den Bundesverdienstorden am Bande.

Fachlich war Barbara Popp unter anderem als Leitung der orthopädischen Universitätsklinik in Halle tätig. Dort hatte sie die Möglichkeit, all ihr Können unter Beweis zu stellen, in dem sie neue wirksame Behandlungskonzepte zur physiotherapeutischen Behandlung von Patienten mit Morbus Bechterew und der Behandlung von Skoliose im Kindesalter entwickelte.

Nach der Wiedervereinigung übernahm sie auch berufspolitisch Verantwortung. Sie war Gründerin und erste Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt im Jahr 1990. Dieses Amt füllte sie 20 Jahre lang mit überdurchschnittlichem persönlichem Einsatz bis zum Jahr 2010 aus. Barbara Popp hat den Landesverband in schwierigen Zeiten aufgebaut, sich dabei aber niemals selbst in den Vordergrund gestellt. Die fachliche Arbeit und das Wohl der Mitglieder standen stets im Mittelpunkt ihrer Anstrengungen. Auf den ersten Blick bescheiden, aber in der Sache konsequent und mit großer Überzeugungskraft setzte sie sich für die Interessen der Physiotherapeuten in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus ein. Aus diesem Grund wurde Barbara Popp im Rahmen der Bundesdelegiertenkonferenz des Deutschen Verbandes für Physiotherapie 2011 mit der Ehrennadel des Verbandes für besondere Verdienste rund um die Physiotherapie ausgezeichnet.

Wir haben großen Respekt vor ihrem unermüdlichen Einsatz und vor ihrem Engagement beim Zusammenwachsen der neuen mit den alten Bundesländern nach der Wiedervereinigung. Mit Barbara Popp hat uns eine Physiotherapeutin mit großer Schaffenskraft und viel Herzblut für die Weiterentwicklung der Physiotherapie verlassen. Sie hat das Wohl unseres Berufsstandes zu ihrem Lebensinhalt gemacht, dafür danken wir ihr von Herzen und gedenken ihr mit hoher Anerkennung.

Andrea Rädlein
Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK)