Neuer Physiotherapiestudiengang in Heidelberg

„Wir kämpfen kontinuierlich für mehr Studienplätze in der Physiotherapie – im hierfür zuständigen Wissenschaftsministerium“, berichtet Hannah Hecker. „Dieses Engagement hatte Erfolg, denn es konnten 2023/2024 weitere 50 Studienplätze finanziert werden.“ 25 Studienplätze davon gingen an die Universität in Heidelberg. Dort wurde seit diesem Semester der neue Studiengang „Bachelor of Science Physiotherapiewissenschaft“ geschaffen. Der Studiengang ist auf sieben Semester angelegt und umfasst Module zu wissenschaftlicher Theorie oder klinischer Diagnostik. Inhalte wie Biomechanik, Schmerztherapie, Palliativbehandlung und medizinische Trainingslehre vermitteln physiotherapeutische Grundlagen. Praktische Studienphasen und eine Profilwerkstatt im Abschlussmodul „Physiotherapie als Profession“ bereiten gezielt auf den Beruf vor. Die Studierenden erwerben sowohl die Berufszulassung als Physiotherapeut*in als auch den akademischen Grad „Bachelor of Science“.
Hannah Hecker stellte den Studierenden die Arbeit des Verbands und aktuelle berufspolitische Themen vor. „Es lässt sich hier wunderbar durch den neugeschaffenen Studiengang zeigen, wie Verbandsarbeit wirkt und wie berufspolitische Arbeit erfolgreich sein kann“, berichtete Hecker. „Vielen Dank für den tollen Austausch.“
Physio Deutschland begrüßt diese Entwicklung, fordert jedoch langfristig eine bundesweite, flächendeckend akademische Ausbildung mit hohem Praxisanteil für die Physiotherapie – über eine Übergangszeit von zehn bis fünfzehn Jahren. Der Weltverband World Physiotherapy und das Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen“ unterstützen diese Forderung. Leider ist zum jetzigen Zeitpunkt kein konkreter Zeitplan für die Novellierung des Berufsgesetzes bekannt. Physio Deutschland steht hierzu im Dialog mit dem Bundesgesundheitsministerium.