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Rückenschmerzen sind heute in der Bundesrepublik das größte berufsbedingte Gesundheitsrisiko. Das gilt nicht nur für Beschäftigte, die im verarbeitenden Gewerbe schweren körperlichen Belastungen und Lasten ausgesetzt sind, sondern auch für alle, die in Büros, in Laboren oder in anderen Einrichtungen den größten Teil ihres Arbeitstages am Bildschirm verbringen. Das Problem der Rückenbeschwerden an der Wurzel packen möchte die Organisation Ergophys. Sie setzt physiotherapeutische Arbeitsplatzberater ein, die sogenannten ErgoPhysConsultants, die sich in den Betrieben die Bildschirmarbeitsplätze genau ansehen und den Beschäftigten dann ganz individuell maßgeschneiderte, verhaltensorientierte Beratungsprogramme anbieten. Fachliche Voraussetzung für die Arbeit der ErgoPhysConsultants ist eine Zusatzqualifizierung, die vom Zentralverband der Physiotherapeuten / Krankengymnasten (ZVK) e.V. angeboten wird und an der nur ausgebildete Physiotherapeuten teilnehmen können. Diese Fortbildung ist hervorgegangen aus einem Vorläuferprojekt, das der Thematische Initiativkreis \"Körper, Geist & Arbeit\" gemeinsam mit ErgoPhysConsult® durchgeführt hatte und in dem es um die Ermittlung und einzelfallbezogene Behandlung von Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems ging (INQA Projekt-Nr.: 59-03). Die bisherigen Erfahrungen mit den ErgoPhysConsultants zeigen: Die individuelle Ansprache und Beratung der Beschäftigten verbessert die Arbeitsplatzsituation und reduziert die - körperliche wie psychische - Belastung am Arbeitsplatz. ErgoPhysConsultants unterstützen Betriebsärzte bei der Umsetzung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung. Zu diesem Zweck wird das Vorgehen zunächst gemeinsam mit dem Betriebsarzt des jeweiligen Unternehmens den Beschäftigten vorgestellt. Durch Arbeitsplatzbegehungen werden anschließend die Verhältnisse am Arbeitsplatz sowie der Umgang mit den vorhandenen Arbeitsmitteln begutachtet. Zugleich findet eine verhaltensorientierte Beratung der Beschäftigten statt. Dabei stehen die Hauptthemen Sitzverhalten, Arbeitshaltung und Sehbedingungen im Mittelpunkt. Anschließend erfolgt eine Unterweisung der Beschäftigten im Umgang mit ihren jeweiligen Arbeitsmitteln unter ergonomischen und verhaltensorientierten Gesichtspunkten. Ergänzend tritt die Anleitung zu einer ergonomisch günstigen Arbeitshaltung und zu ermüdungsfreiem Arbeiten hinzu. Um den Prozess zu befördern werden neben Tipps und Trickkarten mit Analysebogen für Bildschirmarbeitsplätze insbesondere Workshops zu folgenden Schwerpunkten angeboten:
  • tätigkeits- und arbeitsplatzbezogenes Arbeitsplatztraining
  • Erkennen von physischen Belastungen am Arbeitsplatz
  • Mobilisationsübungen, Entlastungsstellungen
  • Entlastungsübungen für die Augen
  • Ergebnisse Insgesamt wird die Arbeitszufriedenheit durch die individuelle Ansprache verbessert. Die Arbeitsplatzsituation wird den individuellen physiologischen und anatomischen Voraussetzungen des Menschen angepasst. Der Mensch ist leistungsbereiter und -fähiger, da er gesundheitlich optimiert und psychisch stabilisiert wird. Diese allgemeine Verbesserung der Gesundheit und des subjektiven Empfindens wirkt sich messbar auch im Kostenbereich aus. Erfolgsfaktoren
  • Unterstützung durch die Führungsebene des Unternehmens
  • enge Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt
  • großes Interesse und gute Mitarbeit der Beschäftigten
  • zielorientierter Maßnahmenplan
  • Weitere Beispiele und Informationen über inqa.de finden Sie unter: www.inqa.de/Inqa/Navigation/initiative.html Hildegard Schmidt