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16.02.2010 – Bundesverband

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst – am 18. Februar beginnen Schlichtungsgespräche!

Der ZVK unterstützt die Lohnforderungen von ver.di für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Mitte Januar haben die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes für Bund und Kommunen begonnen. Insgesamt verhandelt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für rund zwei Millionen Beschäftigte. Darunter sind auch einige tausend Physiotherapeuten, die in Krankenhäusern, Reha-Kliniken und anderen öffentlichen Einrichtungen tätig sind.

\"Sozial ist, was Kaufkraft schafft\", lautet das Motto der Gewerkschaft für die Tarifverhandlungen 2010. Die Forderung von fünf Prozent mehr Gehalt ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern beruht auf der Tatsache, dass zwischen 2000 und 2009 die Löhne der Wirtschaft um fünf Prozent mehr gestiegen sind, als die im öffentlichen Dienst. Das berichtete der Vorsitzende von ver.di, Frank Bsirske, zu Beginn der Verhandlungen.

Überstundenzuschlag auch für Teilzeitbeschäftigte
Nicht nur die Lohnforderung ist für Physiotherapeuten interessant: ver.di fordert außerdem, einen Überstundenzuschlag für Teilzeitkräfte einzuführen. Beschäftigte in Teilzeit sollen bereits ab der ersten Stunde Mehrarbeit einen Zuschlag erhalten. Gerade von dieser Regelung würden Physiotherapeuten, die Teilzeit in Krankenhäusern arbeiten, sehr profitieren.

Ein wichtiger Punkt der Verhandlungen: Die Gewerkschaft will die Regelungen für Altersteilzeit verlängern. Diese Forderung lehnten die Arbeitgeber in der ersten Verhandlung strikt ab und forderten genau das Gegenteil: eine Anhebung der Lebensarbeitszeit der Beschäftigten.

Den Vorwurf der Arbeitgeberseite, dass die Forderungen völlig unrealistisch seien und nicht die sinkenden Steuereinnahmen sowie den steigenden Schuldenstand des Bundes und der Kommunen berücksichtigen würden, wies ver.di mit dem Argument zurück, dass sinkende Reallöhne der Beschäftigten dafür auch keine Lösung seien. Vielmehr müssen politische Entscheidungen getroffen werden, die die Staats- und Gemeindefinanzen langfristig stabilisieren. Außerdem seien tarifpolitische Maßnahmen erforderlich, die qualitativ hochwertige Dienstleistungen im öffentlichen Bereich sichern.

Derzeit gelten die Verhandlungen als gescheitert und ab dem 18. Februar tagt die Schlichtungskommission. Wir halten Sie hier auf unserer Homepage auf dem Laufenden!

Weitere Informationen zu den Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst gibt es unter https://gesundheit-soziales.verdi.de/tarifpolitik/oeffentlicher_dienst.

Ute Merz