Um den Preis der Zukunft – Kürzungen beim Innovationsfond

Mit einer Pressemitteilung vom 15. Oktober 2025 verkündete die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken Maßnahmen zur Stabilisierung der GKV-Beiträge. Doch um welchen Preis? Ein Teil dieser Maßnahmen umfasst die einmalige Halbierung der Forschungsgelder des Innovationsfonds für das Jahr 2026.
Als Konsequenz werden langfristige Investition in die Versorgungsqualität zu Gunsten von einmaligen Einsparungen gestrichen. „Das folgt aus unserer Sicht einer schwer nachvollziehbaren Logik, wenn zur kurzfristigen Stabilisierung der Beitragssätze eine Investition mit dem Ziel der Kostenreduktion, Zukunftsfestigkeit und Effektivitätssteigerung der Patient*innenversorgung gekürzt wird“, merkt Aaron Creachcadec, Sprecher des Jungen Physio Deutschland kritisch an.
Auch die physiotherapeutische Versorgung profitiert aktuell von den Geldern aus dem Innovationsfond. So wird beispielsweise die Studie „Prioritär umsetzbare Physio- und Ergotherapeutische Gruppentherapie“, kurz PrioPEG, vom Universitätsklinikum Freiburg gefördert. Außerdem sind aktuell Forschungsgelder für die wissenschaftliche Evaluation der Blankoverordnung ausgeschrieben. Diese und viele weitere interprofessionelle Projekte, Leitlinienentwicklungen oder Forschungen aus Bezugswissenschaften ermöglichen die Qualitätsverbesserung der Versorgung unserer Patient*innen durch den Innovationsfonds.
Insbesondere junge Gesundheitsfachkräfte sehen sich mit langfristigen Herausforderungen wie dem demographischen Wandel und der Finanzierung des Gesundheitswesens konfrontiert. „Wir denken über die Finanzierung eines Kalenderjahres hinaus“, betont Aaron, stellvertretend für Junges Physio Deutschland. Aus Sicht von Junges Physio Deutschland braucht es strukturelle Veränderungen und neue Versorgungsmodelle. Genau diese können durch die Gelder aus dem Innovationsfonds erforscht werden.
Die Pressemitteilung aus dem Bundesministerium für Gesundheit finden Interessierte hier.