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02.02.2005

Knochenharte Wissenschaft

Max-Planck-Wissenschaftler liefern neue Erkenntnisse für Osteoporose-Therapie.

Max-Planck-Wissenschaftler beweisen, dass Sehnen aus zwei Arten von Faserbündeln bestehen und simulieren im Computer, welche Knochenbauveränderungen durch Alterung und Krankheiten entstehen.

Anhand von Truthahnsehnen haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam in Kooperation mit Medizinern aus Wien (Österreich) und Materialwissenschaftlern aus Trieste (Italien) jetzt den Beweis erbracht, dass mineralisierte Sehnen aus zwei verschiedenen Sorten von Faserbündeln bestehen. Während mineralisierte Fasern dem Material Steifigkeit verleihen, verhindern weiche Fasern einen frühzeitigen Bruch. Die Untersuchung von sich dehnenden Sehnen im Röntgenlicht am Synchrotron in Trieste zeigte, dass sich die Kollagenfasern, die elementaren Bausteine von Sehnen und Knochen, ungleichmäßig verformen. Zusammen mit Wissenschaftlern aus Grenoble entstand zudem ein Computermodell für den Knochenumbau, mit dem man Hypothesen überprüfen sowie die Alterung und verschiedene Krankheitsszenarien im Computer simulieren kann.

Hierbei zeigte sich, dass bereits geringe Veränderungen im biologischen Regelmechanismus große Auswirkungen auf die Struktur des Knochens haben können. Diese Erkenntnisse könnten für Osteoporose und deren Therapie von großer Bedeutung sein. Beide Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift \"Physical Review Letters\" (8. Oktober und 26. November 2004) veröffentlicht.

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.