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09.07.2014

Rückenschmerzen: Physiotherapie statt Spritzen und OPs

Rückenschmerzen sind nicht nur für die Betroffenen leidvoll. Sie belasten auch die Volkswirtschaft, insbesondere dann, wenn sie chronisch werden. In einem Interview mit dem SPIEGEL macht Schmerzmediziner Bernhard Arnold deutlich, dass sich das verhindern ließe.

Spritze oder gleich Operation – in vielen Fällen entpuppt sich dies jedoch als schlechte Wahl. Denn meist sei eine konservative Behandlung, beispielsweise Physiotherapie, erfolgreicher.

Außerdem sei gerade bei chronischen Rückenschmerzen oft auch eine psychische Komponente mit dabei. Notwendig seien ausführliche Patientengespräche, betont Schmerzmediziner und Mitautor der Nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz.

 
Das Problem scheint im System zu liegen. "Der Arzt bekommt keine adäquate Vergütung für den Mehraufwand durch längere Patientengespräche", so Bernhard Arnold. "Stattdessen werden technische Verfahren in der Medizin und Eingriffe gut bezahlt, zum Beispiel rückenmarksnahe Injektionen - obwohl die NVL Kreuzschmerz diese bei unspezifischen Rückenschmerzen ausdrücklich nicht empfiehlt."

Dabei gebe es in der Versorgungsleitlinie genaue Empfehlungen, wie Rückenschmerzen behandelt werden sollen. "Erster Schritt: eine gründliche körperliche Untersuchung. Wenn keine schwerwiegenden Schäden vorliegen, sollte der Patient in Bewegung bleiben. Um das zu erreichen, sollten notfalls Schmerzmittel und Physiotherapie verschrieben werden."

Quelle: www.spiegel.de