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10.04.2015

Verhandlungen über neue Entgeltordnung für Gesundheitsberufe laufen schon fast ein Jahr lang

Seit Mai 2014 – also seit fast einem Jahr – verhandeln ver.di und die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (KAV/VKA) bereits über eine neue Entgeltordnung für die Gesundheitsberufe.

Diese Verhandlungen beziehungsweise ein erfolgreicher Abschluss hierzu sind längst überfällig. Denn: Seit der Einführung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) am 1. Oktober 2005 fehlt eine Entgeltordnung für den kommunalen Bereich.

"Alle Beteiligten haben erwartet, dass es nicht einfach wird", betont Stefanie Fimm, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Physiotherapie. Die Verhandlungsparteien haben ambitionierte Ziele: Beispielsweise fordert ver.di eine Aufwertung der Pflegeberufe und ein Mindesteinkommen von 3.000 Euro im Monat. Dies ist mit höheren Ausgaben für die Kommunalen Arbeitgeberverbände verbunden, was deshalb dort nicht auf große Gegenliebe stößt.

"An den Verhandlungen sind unter anderem drei Physiotherapeuten beteiligt, die ver.di beratend zur Seite stehen und sich für eine leistungsgerechte Einstufung der Physiotherapeuten einsetzen. Wir stehen in unmittelbarem Kontakt zu diesen Physiotherapeuten", erklärt Stefanie Fimm.

Insgesamt wird das Ergebnis richtungsweisend für das gesamte Gesundheitswesen sein. Dabei forderte Sylvia Bühler, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für die Gesundheits- und Pflegebranche, bereits im Mai 2014: "Es ist höchste Zeit, dass die Entwicklung der Gesundheitsberufe von den Tarifvertragsparteien im Tarifvertrag nachvollzogen wird". Vielleicht geht es deshalb nicht wirklich voran.

Auf Anfrage erklärte ver.di gegenüber dem Deutschen Verband für Physiotherapie, dass es seit Mai 2014 mehrere Verhandlungsrunden gegeben hat, allerdings ohne erkennbare Fortschritte in der Sache. Es seien alle relevanten Berufsgruppen intensiv betrachtet und kontrovers diskutiert worden. ver.di betont, dass die Arbeitgeberseite von einer Höhergruppierung alles andere als überzeugt sei. Deshalb rechnet ver.di auch nicht kurzfristig mit einem Durchbruch bei den anstehenden Verhandlungsrunden.

Wir bleiben am Ball und werden in unseren Medien berichten, wenn es Fortschritte bei den Verhandlungen gibt.